Sexskandal bei der Bundeswehr
Einige für die EU-Kongo-Mission vorgesehene Bundeswehrsoldaten werden wegen des Vorwurfs zweifelhafter Initiations-Praktiken (Sexpraktiken) nicht in den Einsatz geschickt.
Die Bundeswehr bestätigte am Mittwoch in Berlin, dass sie in der Kaserne im pfälzischen Zweibrücken „Fehlverhalten im Umgang miteinander“ untersuche. So solle einem Soldaten Obst ins Gesäß geschoben und dann mit einem Paddel darauf geschlagen worden sein. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte: „Keiner der Soldaten, die sich etwas haben zu Schulden kommen lassen, wird in den Kongo geschickt.“
Alles geschah „auf freiwilliger Basis“
Betroffen ist das Fallschirmjägerbataillon 263, das einen Teil der Soldaten für den Kongo-Einsatz der Bundeswehr stellt. Nach bisherigem Erkenntnisstand hätten die beschuldigten Soldaten „auf freiwilliger Basis“ mitgemacht, sagte der Sprecher der Division Spezielle Operationen in Regensburg, Christian von Platen. Ermittelt werde wegen dreier Vorfälle im Zeitraum 2004 bis 2006. Zu den Praktiken sei es bei Aufnahmefeiern und einem Fest gekommen. Von Platen sprach von „verwerflichen“ und „nicht zu tolerierenden“ Vorfällen. Gegen wie viele Soldaten ermittelt werde, wurde nicht gesagt.
„Erschreckend und nicht zu entschuldigen“
Der Verteidigungssprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert (CDU), sagte, die Vorgänge seien „erschreckend und nicht zu entschuldigen“. Soldaten, die sich so verhielten, gehörten nicht in die Truppe. Er begrüße, dass Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) schnell durchgegriffen und Konsequenzen gezogen habe.
Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken will die internen Untersuchungen der Bundeswehr abwarten. Sollte sich dabei bewahrheiten, dass die Soldaten freiwillig mitgemacht hätten, werde die Behörde wohl nicht aktiv, sagte ein Sprecher.
Das Ministerium wies einen Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Halle/Donnerstag) zurück, wonach die gesamte für den Kongo-Einsatz eingeplante dritte Kompanie des Fallschirmjäger-Bataillons gegen die zweite Kompanie ausgetauscht werde. Das Blatt schreibt weiter, zu den Vorfällen sei es bei der Beförderung von Unteroffizieren gekommen.
Quelle: RTL-News
Author: Juli1898
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